Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Ulrich von Weizsaker
Ko-Praident des Club of Rome
21.4.2017
Weizsaker Postfach 1547, D-79305 Emmendingen
Seine Exzellenz
Herrn Botschafter von Japan
Herrn Takeshi Yagi
Verwendung von Hitlers „Mein Kampfg in japanischen Schulen
Exzellenz, sehr geehrter Herr Botschafter Yagi,
ich betrachte mich als Freund Japans. Zwei japanische Universitaten
haben mich mit der Verleihung eines Ehrendoktors geehrt, und ich habe
viele gute Freunde in Ihrem Land. Als ich von 1998 bis 2005 Mitglied
des Deutschen Bundestages war, war ich auch Mitglied der
deutsch-japanischen Freundschaftsgruppe. Dies nur als kurze EinfErung
zu meinem Schreiben.
Japanische Freunde von mir haben mir dieser Tage mitgeteilt, dass die
japanische Regierung vor kurzem Adolf Hitlers verbrecherisches Buch
„Mein Kampfg als Material an japanischen Schulen zugelassen hat. Ich
bin nicht in der Lage, die Korrektheit dieser Behauptung zu uberprufen.
Aber ich erlaube mir, Ihnen mein hochstes Befremden zum Ausdruck zu
bringen, wenn die Behaupt-ung stimmt. Adolf Hitler hat in diesem Buch
im Grunde schon sehr fruhzeitig mitgeteilt, welche Absichten er hat.
Und die Durchsetzung dieser Absichten, nachdem er zum Reichskanzler
gewahlt wurde und sich dann mit dem Titel „Fuhrerg geschmukt hatte,
hat Europa und einen groben Teil der Welt in die schrecklichste
Katastrophe des 20. Jahrhunderts gefuhrt. Hierunter hat auch Japan
schwer gelitten und hat sich anschliebend eine auf den Volkerfrieden
ausgerichtete Verfassung gegeben. Diese wurde durch die Verbreitung von
„Mein Kampfg mit Fuben getreten.
Soweit es in Ihrer Macht steht, bitte ich Sie, darauf hinzuwirken, dass dieser Schritt rukgangig gemacht wird.
Mit dem Ausdruck meiner vorzuglichen Hochachtung bin ich
Ihr Ihnen sehr ergebener
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Ernst Ulrich von Weizsaker
Co-President of the Club of Rome
4/21/2017
His Excellency
Ambassador of Japan
Mr. Takeshi Yagi
Using Hitlerfs „Mein Kampfg in Japanese schools
Exzellency, dear Ambassador Yagi,
I consider myself as a friend of Japan. Two Japanese universities have
honored me with a honorary doctor degree, and I have many good friends
in your country. When I was a member of the „Deutschen Bundestagg
(Lower House of the German Parliament) from 1998 to 2005, I was
at the same time member of the German-Japanese friendship group. I am
mentioning that as a short introduction to my letter.
Japanese friends of mine informed me during these days, that the
Japanese government has recently admitted the criminal book „Mein
Kampfg written by Adolf Hitler as an education tool for Japanese
schools. I am not able to evaluate whether this claim is correct. But I
allow myself to express my deepest indignation if this information is
true. Basically, Adolf Hitler has disclosed in this book, already at a
very early stage, what intentions he had. And after Hitler has been
elected „Reich Chancellorg and decorated himself with the title
„FErerg, the implementation of his intentions has led Europe and a big
part of the world into the most horrendous catastrophe of the 20th
century. Also Japan has severely suffered from that. Subsequently it
has adopted a constitution that was based on peace between the nations.
This constitution would be violated by the distribution of „Mein
Kampfg. I appeal to you to become active with all your possibilities
that this step will be reversed.
I remain respectfully yours
Ernst Ulrich von Weizsaker
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